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Bei der EMS: Tagung des DVGW
Neben Vertretern der EMS, u.a. Geschäftsführer Jens Brenner und Netzwirtschaft-Abteilungsleiter Friedrich Hülsenbeck, wohnten der Veranstaltung auch Mitarbeiter von Stadtwerken, Wasserversorgern, Ingenieurbüros sowie Tiefbau-Unternehmen bei.

Wie fit ist die Branche für den Krisenfall?

Bezirksgruppe des DVGW tagte bei der EMS

Staßfurt-Brumby. „Corona-Pandemie“ oder eine „drohende Gas-Mangellage“ – Krisen hatte die Gesellschaft und mit ihr auch die Branche der Gasversorgung in den zurückliegenden Jahren in einem nicht gerade kleinen Ausmaß zu meistern. Ist die Branche fit dafür? Dieser Frage gingen die Teilnehmer der jüngsten Tagung der DVGW-Bezirksgruppe Magdeburg im Haus der Energie Mittelsachsen GmbH (EMS) nach. „DVGW“ steht für den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs. Die Hauptgeschäftsstelle hat ihren Sitz in Bonn.
Neben Vertretern der EMS, unter anderem Geschäftsführer Jens Brenner und Netzwirtschaft-Abteilungsleiter Friedrich Hülsenbeck, wohnten der Veranstaltung auch Mitarbeiter von Stadtwerken, Wasserversorgern, Ingenieurbüros sowie Tiefbau-Unternehmen bei.

Im Zentrum der Beratungen stand diesmal die Gasversorgung und, wie diese auf mögliche Krisensituationen vorbereitet ist. Der DVGW hat dazu ein Regelwerk zu „Organisation und Management im Krisenfall“ entwickelt. Friedrich Hülsenbeck berichtete, wie diese Technische Regel, die sogenannte G 1002, bei der EMS umgesetzt wurde bzw. noch wird. So wurden in den zurückliegenden Wochen zusätzliche Armaturen im EMS-Gasnetz verbaut, die im Krisenfall die Wiederinbetriebnahme ausgefallener Netzbereiche erleichtern sollen.
Ferner müsse ein Verteilnetzbetreiber, wie die EMS einer ist, eine Notstrom-Versorgung für die zur Krisenbewältigung notwendigen technischen und organisatorischen Einrichtungen für mindestens 72 Stunden vorhalten. Zu den genannten organisatorischen Einrichtungen gehört beispielsweise ein Krisenstab. Sofern dieser in einem Krisenfall dauerhaft am Unternehmenssitz untergebracht werde, müssen dafür weitere krisenfeste logistische Prozesse angesteuert werden. Das bedeute ebenso die Bereitstellung von Übernachtungsmöglichkeiten sowie die Bevorratung mit Lebensmitteln oder Medikamenten.
„Wir haben uns bereits sehr intensiv mit der Umsetzung der G 1002 befasst, haben uns mit Notstromaggregaten sowohl für die Standortversorgung als auch zum Betrieb von mobilen Netzleitwarten ausgerüstet“, erklärt der Abteilungsleiter. Die Bevorratung mit dem nötigen Treibstoff sei ebenso in Vorbereitung.

Eine Aufgabe, die noch anstehe, sei die Ausarbeitung und Durchführung von Szenarien für regelmäßige Übungen, in die auch die Zusammenarbeit mit anderen Netzbetreibern und Behörden einbezogen werden soll.
„Wir sind bei der Umsetzung der G1002 auf einem guten Weg. Zudem sind extreme Krisenszenarien nicht wahrscheinlich. Dennoch gilt es, vorbereitet zu sein, um auch im Krisenfall die Versorgungssicherheit so lange wie möglich aufrechtzuerhalten“, so Friedrich Hülsenbeck.

An einem weiteren Schwerpunkt werde derzeit noch intensiv gearbeitet: einer autarken Kommunikation im Krisenfall per Funk. Hier arbeitet die EMS mit der benachbarten Selectric GmbH zusammen. Über deren Expertise und mögliche Umsetzungsideen berichteten Fabian Weber vom Selectric-Stammhaus Münster und der Brumbyer Betriebsleiter Christian Landschulze.